NotSan-Azubis üben gemeinsam mit Höhenrettern

Ausbildungstag „Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen“

Am 26.04.2025 absolvierten die Notfallsanitäter-Auszubildenden des DRK-Kreisverbands Waldshut e.V. einen Ausbildungstag gemeinsam mit den Einsatzkräften der Höhenrettung der Feuerwehr Waldshut-Tiengen. Ziel dieses Tages für die Schüler*innen aus dem dritten Lehrjahr war das Kennenlernen der „Speziellen Rettung aus Höhen und Tiefen“ (kurz: SRHT) sowie das Üben der Schnittstellen in der Zusammenarbeit.
Der Tag startete im Feuerwehrgerätehaus Kaitle mit einer theoretischen Unterrichtseinheit über
die rechtlichen Grundlagen, die Ausbildungsinhalte und die Einsatzabläufe. Anschließend erfolgte direkt der Einstieg in die Praxis. Das erste Übungsszenario stellte die Versorgung und Rettung eines wiederbelebungspflichtigen, übergewichtigen Patienten auf dem Balkon des Feuerwehrgebäudes dar. Der Patient musste aufgrund der örtlichen Gegebenheiten, aufgrund des Notfallszenarios und aufgrund seines Gewichtes durch die Einsatzkräfte der Höhenrettung mit der Drehleiter gerettet werden. Dazu wurde er in einer Schleifkorbtrage mit Flaschenzügen unter die Drehleiter gehängt. Ein Höhenretter begleitete den Patienten im Seil neben der Trage hängend, um die Geräte des Rettungsdienstes zu überwachen und bei einem möglichen Zwischenfall auf dem Transport zu intervenieren.
Die weiteren Übungsszenarien fanden am Vitibuckturm in Tiengen statt. Bei der zweiten Einheit erforderte die Erkrankung der Patientin nach der Versorgung durch den Rettungsdienst eine liegende Rettung von der obersten Plattform des Turmes. Bei der „Patientin“ trat eine akute Atemnot auf und das fußläufige Verlassen des Turmes war aufgrund der Erkrankung nicht anzudenken. Bei der Versorgung kam eine neuere Beatmungstechnik mittels eines turbinenbetriebenen Beatmungsgerätes zum Einsatz. Nach den ersten beiden Szenarien, die sich mit der Rettung aus Höhen befassten, stellte die
dritte Übung eine Rettung aus der Tiefe dar. Dabei lernten die Auszubildenden das modulare Dreibein als weitere Möglichkeit der Speziellen Rettung aus Höhen und Tiefen kennen. Dieses Mal beinhaltete das medizinische Fallbeispiel ein Polytrauma, um nach zwei internistischen Fällen die traumatologische Versorgung ebenfalls mitabzubilden. Das Verletzungsmuster des Patienten erforderte eine Vollimmobilisierung mittels eines Spineboards, was besondere
Anforderungen an den Transport stellte.
Das Fazit der angehenden Notfallsanitäter*innen fiel sehr positiv aus. Sie waren sich einig, dass diese Art von realistischem Training ein Highlight während ihrer Ausbildung darstellt. Von den vielfältigen Möglichkeiten der „Speziellen Rettung aus Höhen und Tiefen“ waren die Azubis überrascht. Ein großes Takeaway des Tages war, dass eine frühzeitige, indikationsgerechte (Nach-) Alarmierung der Höhenrettung einen entscheidenden Unterschied für das Outcome des Patienten machen kann. Das Team der Höhenrettung konnte ebenfalls wieder viel Neues lernen. Gerade der Transport eines Patienten mit vielen medizinischen Geräten erfordert regelmäßiges Training gemeinsam mit den medizinischen Behandlungsteams.

 

Pressebericht DRK KV Waldshut, S. Möller

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